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Bedeutung von Flurbäumen

  • Flurbäume stehen allein außerhalb des Waldes und der Ortschaften in der freien Feldflur. Meist stehen sie auf oder an einer Landschaftsstruktur, also z. B. auf einem Rain, einem Grünstreifen, einem Ranken, an einem Weg oder Graben. Nur selten sind sie ohne einen solchen Landschaftsbestandteil mitten in einem Acker oder einer Wiese zu finden. Wenn doch, so entstand diese Lage oft erst im Zuge einer Neugliederung der Flur, z. B. bei Straßenbau oder in einer Flurbereinigung.
  • Flurbäume haben es schwer. Auf sie wirken Mensch, Wetter und andere Umwelteinflüsse unmittelbarer und konzentrierter ein als auf andere Bäume.
  • Flurbäume gestalten unsere Kulturlandschaft, sie sind Landmarken, spenden Schatten, Nahrung, andere Wertstoffe  und Lebensraum.
  • Flurbäume wurden meist aus diesen oder anderen Gründen gepflanzt. Andere kamen von alleine und wurden über die Zeit geduldet.
  • Flurbäume sind in jeder Hinsicht hervorragend. 
  • Flurbäume sind alleinstehend. Gut, zu einigen haben sich mit der Zeit kleinere Gehölze gesellt. Einigen wenigen steht auch eine Behörde zur Seite, aber nur, wenn es sich um Naturdenkmale handelt.
  • Flurbäume erregen wenig Aufsehen. Das zeigt sich auch daran, dass es für sie keinen weithin geläufigen Namen gibt. Einzelbaum, frei stehender Baum, Charakterbaum, Solitär oder Solitärbaum ist alles nicht falsch, trifft es aber auch nicht 100%ig. "Feldbaum" oder "Flurbaum" benennen beide das gleiche: einen alleine stehenden Baum in der Feldflur. Googelt man diese Begriffe, findet man alles mögliche, aber wenig zu Bäumen. Zumindest bevor es diese Seite gab.

Was die hier aufgenommenen Bäume auszeichnet

Der Baum ist ein Flurbaum

  • Der Baum steht in der Feldflur, also außerhalb und nicht am Rand von Wäldern, Ortschaften und Bauwerken (wozu ich auch geteerte Straßen zähle). 
  • Der Baum steht alleine oder in einer eng begrenzten Gruppe gleichartiger Bäume und wird allenfalls von untergeordneten Gehölzen begleitet, er steht aber nicht in einer Hecke, einem Feldgehölz oder ähnlichem. 
  • Im Sinne der Landschaftsökologie handelt es sich bei Flurbäumen um punktuelle Landschaftselemente (patches).

Räumliche Abgrenzung

Wie man auf dem Lageplan sieht, stehen die Flurbäume in zwei regional begrenzten Gebieten nördlich von München und um Frankfurt. Eine weitere Voraussetzung für die Aufnahme ist nämlich, dass der Flurbaum vom Zuhause der Bearbeiter aus ohne größeren Aufwand erreichbar ist.

Ergänzend soll mindestens eines dieser Kriterien erfüllt sein

  • Der Baum ist landschaftsprägend. Dazu muss er nicht unbedingt besonders groß sein. Wenn die umgebende Landschaft ausgeräumt ist und/oder der Baum an exponierter Stelle steht, genügt hierfür auch ein kleineres Exemplar.
  • Das Landschaftsbild ist eine subjektive Empfindung jedes einzelnen Menschen. Dennoch ist nachgewiesen, dass bestimmte Landschaften positiv von einer Mehrheit wahrgenommen werden, andere weniger. Für die Bewertung, ob ein Flurbaum landschaftsprägend ist, werden folgende Kriterien herangezogen:
    • Größe, insbesondere die Höhe des Baums: ein großer Baum wirkt mehr als ein kleiner.
    • Abstand des Flurbaums zu anderen, ähnlich hohen Landschaftselementen: je weiter andere Bestandteile der Kulturlandschaft vom Flurbaum entfernt sind, desto stärker ist sein Einfluss auf das Bild dieser Landschaft. Inkonsequenterweise zähle ich Strommasten hier nicht zu den Landschaftselementen.
    • Exposition des Standorts: ein weithin sichtbarer Flurbaum auf einem Hochpunkt der Landschaft charakterisiert diesen Landstrich und wird zur Landmarke.
  • Der Baum ist - seiner Art entsprechend - alt. Hat er einen Brusthöhenumfang (BHU), der ihn zur Aufnahme in das Register für Baumveteranen der Website baumkunde.de berechtigt (73), gilt er hier als "sehr alter Baum". Erfüllt er wenigstens 80 % dieses Wertes, wird er hier als "alter Baum" beschrieben. 
  • Es handelt sich um eine Art, die in der jeweiligen Region selten ist. Dies kann z. B. anhand der Roten Listen für Deutschland (74) oder den regionalisierten Roten Listen für Hessen (HE) (69) bzw. Bayern (BY) (75) ermittelt werden (bei Pappeln bitte die Hinweise zur Hybridbildung beachten)

  • Der Flurbaum steht am Rand oder innerhalb eines landwirtschaftlich genutzten Feldstücks. Das ist in aller Regel ein Zeichen dafür, dass der Landwirt den Baum trotz eventueller Bewirtschaftungsnachteile schätzt. 
    Seit 2015 hat die EU in einer grundlegenden Reform der Agrarpolitik zwar beschlossen, dass teilnehmende Landwirte (das ist weitaus die Mehrheit aller Landwirte) u. a. bestimmte Landschaftselemente nicht beseitigen dürfen. Flurbäume sind nach dieser Vorschrift allerdings nur dann geschützt, wenn sie ohnehin geschützt sind, nämlich als Naturdenkmal nach § 28 BNatSchG (80). 
    Steht ein Baum innerhalb eines Feldstücks, das als Acker oder Grünland genutzt wird, verdient dies aus genannten Gründen eine besondere Erwähnung. Ein solcher Flurbaum heißt hier "Ackerbaum" bzw. "Wiesenbaum".
  • Der Baum weist eine sonstige bemerkenswerte Besonderheit auf (z. B. Wuchsform, geschichtlicher Hintergrund).

Aufbau der Flurbaum-Seiten

Auf jeder Flurbaum-Seite finden Sie:

  • einen Steckbrief des Flurbaums,
  • Bilder des Flurbaums: die unbeschrifteten Bilder zeigen den Baum am Tag der Erhebung; Flurbaum-Bilder mit anderem Aufnahmedatum sind datiert, alle anderen Bilder auf den Steckbriefseiten sind nummeriert und beschriftet
  • Begebenheiten rund um den Baum - soweit bekannt.

Den Flurbäumen einer Art ist jeweils ein besonderes Exemplar als Flaggschiff-Flurbaum mit einem Nonsens-Gedicht vorangestellt.

Hier geht's zur Such-Tabelle mit allen erfassten Flurbäumen.

Auf einer Extraseite finden Sie Erklärungen zu den hier verwendeten Begriffen.

Die jeweilige (Literatur-) Quelle wird als Nummer in runden Klammern angegeben und verweist auf die entsprechende Nummer im Quellenverzeichnis.

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Danksagung

Bei meinen Recherchen habe ich mit vielen Landwirten, Förstern, Bürgermeistern, Gemeindemitarbeitern, Ortschronisten, Landschaftsarchitekten und früheren Besitzern gesprochen. Die allermeisten waren mir gegenüber aufgeschlossen, haben sich über mein Interesse gefreut und mir das erzählt, was sie von dem Baum wussten. 

Ihnen allen danke ich an dieser Stelle ganz herzlich.

Die ganz wenigen, die sich von mir belästigt gefühlt haben, mögen mir meine Neugier nachsehen.


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