Gemeine Esche bei Stoibermühle
Wieder ein Flurbaum auf einem ehemaligen Niedermoor, der die Moorsackung veranschaulicht.
Flurbaum-Steckbrief
Bezeichnung
Gemeine Esche - Fraxinus excelsior
Beschreibung
- Einzelbaum
- einstämmig
- Stammumfang in 130 cm Höhe: 282 cm (das entspricht einem Durchmesser von 90 cm)
- Baumhöhe: ca. 16 m
- Kronenbreite: ca. 14 m
- lichte Höhe: ca. 3,5 m
- Kronenform: unregelmäßig kugelförmig
- Alter (berechnet): rund 110 (90 bis 140) Jahre, demnach steht der Baum seit etwa 1910 an dieser Stelle
Lebensraum
- Acker
- auf einem Moor-Podest
- angrenzend ebenes Gelände
- ehemaliges Niedermoor
- Höhenlage: 438 m
- Naturraum: Erdinger Moos
Standort
- bei Stoibermühle (südöstlich des Badesees Stoibermühle)
- Flurlage Obere Lüsse
- Gemarkung / Gemeinde Marzling
- Lkr. Freising, Bayern
- Koordinaten: 48.378374, 11.804595
Risiken
- keine (teil)versiegelten Flächen im Kronentrauf
- eine regelmäßig bearbeitete Fläche ist etwa 2 m entfernt
- erkannte Schäden: etwa die Hälfte der Äste ist abgestorben, der Baum ist vermutlich vom Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus befallen, der sich seit 2008 in Bayern rasch ausbreitete und die Krankheit des Eschentriebsterbens verursacht
Besonderheit
- besonders landschaftsprägender Baum
- Ackerbaum
Sonstiges
auf dem Feldstück steht eine weitere Gemeine Esche, die schon weitgehend abgestorben ist
erhoben am 7. August 2022
Moore entstehen, wenn Grundwasser oberflächennah ansteht, nässeliebende Pflanzen wie z. B. Torfmoose wachsen können und bei der dann herrschenden Sauerstoffarmut auch nicht abgebaut werden. Es bildet sich ein mineralstoffarmer Boden, ein Moor, das praktisch nur aus organischer Substanz (Humus, Torf) besteht. Ackerbau (Abb. 1) ist auf solchen Flächen nur möglich, wenn sie vorher entwässert werden und das Moor damit degradiert wird. Entwässerung heißt Belüftung des Bodens, dadurch wird der Humusabbau beschleunigt. Bodenbearbeitung verstärkt diesen Prozess. Der gut 50 cm erhöhte Standort des Baums (Abb. 2) veranschaulicht den unterschiedlichen Humusabbau auf gepflügtem und nicht gepflügtem Standort. Die Humusmineralisation degradierter Moore nennt man Moorsackung.